Tanzstimmung in der Geburtsstätte der Inkas

Es war einmal vor langer Zeit als Inti, der Sonnengott, Manco Cápac und Mama Ocllo befahl sich aus dem Titikaka See zu erheben und einen geeigneten Ort zu finden um Cuzco zu gründen.

Nicht nur wegen dieser Legende ist der See besonders, er ist außerdem der höchstgelegene schiffstaugliche See der Welt – auf ca. 3830m. Angekommen bin ich in Puno erst nach 21:00, etwa 2 Stunden später als gedacht. So ist das nun eben in Südamerika… Etwa zu Mittag hieß es sich von meinen fantastischen Reisegefährten zu verabschieden, allerdings etwas überstürzt weil die meisten noch gemeinsam mittagaßen und mit dem Taxi dort hin fuhren, ich aber bereits zum Busbahnhof musste und das Taxi aber schon da stand usw; vielleicht war das aber eh besser so, lange Verabschiedungen sind ja bekannterweise nie das Lustigste. Während der Fahrt gen Osten passierten wir die meiste Zeit nur Einöde und ab und zu äußerst traurig ausschauende Dörfer. Im Bus lernte ich bereits zwei weitere Reisende kennen die im Hostel direkt neben meinem untergebracht sind, so konnten wir also ein Taxi teilen. Im Endeffekt stehlte sich heraus, dass es das gleiche Hostel ist, es ist lediglich unter zwei verschiedenen Namen auffindbar. Vor unserer Unterkunft war bereits ein kleiner Tanz im Gange, für mich hieß es aber nur mehr endlich Flug buchen (Rückkehr ist am 18.3. um ca 19:30, mark the date) und dann ab in die Heia.

Am Samstag bin ich gemütlich aufgestanden und dann mal durch die Stadt geschlendert. Einige Straßen waren komplett in Marktgebiet umgewandelt, verkauft wird alles, von Schweinsköpfen bis zu gebrauchten Schweißer-Masken. Am Hafen wurde ich von Typen die einem Bootstouren auf die verschiedenen Inseln verkaufen wollen überannt. Außerdem hab ich dort ein wildes Meerschweinchen gesehen, wahrscheinlich ist es aus dem nähesten Restaurant entflohen. Um mir anschließend einen Überblick von dem Ort zu verschaffen kletterte ich auf einen kleinen Hügel der von einem riesigen weißen Inka dominiert wird. Von dort oben hörte ich bereits den Wirbel von dem Hauptplatz, die Prozession war demnach kurz davor zu beginnen. Dem Thron der virgen de la candelaría ging eine singende Menschenmenge vorraus. Die Gesichter der Träger wirkten als würden sie bald unter dem Gewicht zusammenbrechen, trotzdem marschierten sie brav weiter, auch unter dauerndem Blumenbewurf. Letztendlich war es nach 5 Minuten aber auch schon nicht mehr so spannend, unter den Zuschauern erblickte ich Leute aus meinem Hostel und gemeinsam beschlossen wir, dass es Pisco Sour Hour war. Den Abend verbrachten wir in unserem Hostel in der Sauna/Dampfbad. Ansonsten ist die Unterkunft nicht so besonders, aber immerhin ist das ein großer Pluspunkt! Zum Abendessen gabs ein einheimisches 3 Gänge Menü & Getränk um 5€.

Heute gabs beim Frühstück schon die Live-Übertragung aus dem lokalen Stadion von den traditionellen Tänzern. Weil sie aber erst ab ca Mittag auf die Straßen wechselten schauten wir (zwei vom gestrigen Abend und ich) uns am Vormittag noch die Markthalle an. Als wir zurück zur Hauptstraße kehrten war es bereits im vollen Gange. Gruppen an gleich gekleideten Tänzer/innen bewegten sich tanzend die Straße entlang, jeweils gefolgt von Trommlern und/oder Flötisten. Da es leicht regnete suchten wir uns ein Cafe mit Blick auf das Schauspiel. Beeindruckend war es schon, aber die Bewegungen und Melodien varrierten nicht wahnsinnig viel. Offensichtlich war das absichtlich, trotzdem freute man sich immer wenn eine Gruppe daher kam, die doch ein wenig einzigartiger auftrat. Zur Abwechslung gingen wir am frühen Nachmittag nochmal zum Hafen um ein Ticket für den folgenden Tag zu kaufen. Danach gabs eine weitere leckere und billige für hier typische Mahlzeit (Adobo de Chancho arequipeño für die Interessierten). Den restlichen Tag schauten wir noch ein bisschen zu und ließen uns in der Sauna gut gehen. Am Abend reichte mir ein kleiner Fleischspieß die hier überall entlang der Tanzroute verkauft werden, zu diesem Zeitpunkt waren es bereits mehr als 8 Stunden voll durchgehendem Getanze. Angeblich geht das ganze heute hier bis 2:00, solang wollte ich es mir dann aber doch nicht geben. Morgen müssen wir für unser Boot früh aufstehen, zum Glück beginnt das Frühstücksbuffet bereits um 6:00!

Ausblick vom Hafen

Der Steg von dem die Boote auf die Inseln ablegen

Ein wildes Meerschweinchen, zumindestens glaub ich das haha

Lustige Anzeigentafel mit Jobangeboten, vermisstenanzeigen usw

nein das sind keine Steine, sondern “Freeze-dried potatoes” eine spezialität aus peru, ich glaub am Salkantay haben wir die einmal probiert, schmeckt nicht super gut

Peru ist generell sehr Erdäpfel orientiert, angeblich irgendwo zwischen 2000-3000 verschiedenen Sorten

Vorbereitungen für die Prozession

Der Thron mit der Statue

Wo die Tanzroute auf den Hauptplatz kommt

Ausblick vom kleinen Hügel

Thron in voller Pracht

Der Umzug

Eine sehr farbenfrohe, wenn auch etwas unkoordinierte, Gruppe

Riesen Gruppe kurz bevor sie begannen

8 thoughts on “Tanzstimmung in der Geburtsstätte der Inkas

  1. Juhu, sie tanzen wieder! Verabschiedung ghört aber auch dazu! Hoffe du hast trotzdem weiterhin spaß! Auf welche insel gehts denn?.. (ich mein ich sehs dann eh^^, bin nur neugierig). Das meerschweinchen ist übrigens megasüß :)) bring eins mit!

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