Salento und Medellín

Da wir noch immer einen leichten Jetlag hatten, fiel uns das frühe Aufstehen recht leicht. Um 7:30 standen wir bereits am Hauptplatz Salentos und fuhren kurz darauf mit einem Jeep in Richtung der einzigen Palmen der Welt, die in kaltem Klima wachsen (wobei es alles andere als kalt war, an diesem sonnigen Tag). Das Tal ist noch immer so bezaubernd wie ich es in Erinnerung hatte. Nach etwa 5-6 Stunden (inkl. Pause) vollendeten wir die Rundwanderung.

Am nächsten Tag wurden wir von Cesar durch einen Nebelwald geführt. Er erklärte uns dabei die Entwicklung und verschiedenen Stufen eines solchen Waldes, und zeigte uns die verschiedensten Symbiosen und Regulierungsmechanismen. Zum Beispiel erklärte er uns auch, dass das Cocora Valley eher ein Friedhof der Waxpalmen ist, da ohne Schutz vor Sonne und Witterungen durch andere Pflanzen, keine neuen Palmen ihre “Kindheit” überleben. Abgesehen von den äußerst spannenden Informationen war der Weg und die kleine Wanderung idylisch und magisch. Gemeinsam mit der restlichen Gruppe aßen wir anschließend bei einem tollen Ausblick ein traditionelles Mittagessen (3,5€ für Suppe, große Hauptspeise und mehrere Gläser Saft). Geschützt unter einem Blechdach erfuhren wir dort den ersten tropischen Regen. Nach Abklingen des ohrenbetäubenden Niederschlags tranken wir noch einen feinen Kaffee bei der Finca gegenüber und machten uns am Weg zurück ins Dorf. Abends bot unser Hostel noch eine gratis Salsa-Stunde an, an welcher wir trotz relativer Erschöpfung noch teilnahmen (Fazit: lustig aber mein Rhythmusgefühl lässt zu wünschen übrig).

Nach drei Nächten Natur hieß es nun wieder ungefähr acht Stunden Busfahrt in die Großstadt und Tourismismagnet Medellín. Abends gönnten wir uns für unsere Anstrengung ein wirklich wirklich köstliches veganes Abendessen. Der nächste Tag begann mit einer Walkingtour durch Downtown Medellín, vollgepackt mit Geschichte und Emotionen. Nachmittags erledigten wir noch Einiges in Vorbereitung auf die kommenden Zeit an der abgelegenen Pazifikküste. Wir beendeten den Tag mit ein paar Bier und Erfahrungsaustausch mit fellow travelers.

In diesem Moment (16. Februar, Ortszeit 10:30) sitzen wir im kleinen Regionalflughafen Medellíns und warten auf unseren bereits 90 Minuten verspäteten Flieger nach Nuquí, von wo wir mit einem Boot zu unserer Unterkunft für die nächsten fünf Nächte (Casa Balae) gebracht werden. Hätten wir wohl doch ein wenig länger schlafen können 😴

Frühstück und Jause für die Wanderung
Unser Hostel
Dejà-vué
Kleines aber hektisches Vögelchen
Baby-Waxpalme
Ausblick vom Restaurant
Hostel in Medellín
Fancy shoppingmall

Die Zwei Seiten Kolumbiens

Die Busfahrt von Bogotá nach Ibague war abenteuerlich. Ungefähr 2 Stunden hat es gedauert um vom Terminal Salitre bis zur Stadtgrenze zu kommen, so viel Verkehr habe ich echt noch selten erlebt. Es war zwar irgendwie ärgerlich, aber andererseits haben wir so noch einiges von der Stadt gesehen was man sonst nicht zu sehen bekommt. Es ist echt ein riesiger Ballungsraum und die Lebensweise mancher Einwohner können wir uns glaube ich gar nicht so richtig vorstellen.

Als wir dann endlich aus der Metropole raus waren, plagten unzählige Baustellen die nächste Stunde der Busfahrt. Schließlich ging es aber ein bisschen flotter, die Landschaft wurde schöner, und wir kamen letztendlich nach 6h (statt 4h) in Ibague an.

Ibague hat ungefähr 500 Tausend Einwohner und liegt am ostlichen Fuße einer der Gebirgszüge der kolumbianischen Anden. Viel haben wir uns nicht erwartet, es gibt kaum Berichte von anderen Touristen, aber im nachhinein wirkt die Stadt etwas underrated. Wir übernachteten bei Viviana und Keny, die 2 Zimmer untervermieten und im oberen Stock eine Art FitnessCenter betreiben. Sie waren sehr freundlich und kochten uns ein ungewöhnliches Abendessen. Ansonsten war die Unterkunft recht basic, der Duschkopf bestand nur aus einem Rohr-Ende und die Betten waren fraglich sauber (und Polster mussten wir uns vom “Wohnzimmer” fladdern).

Downtown, wo wir geschlafen haben, ist es ziemlich crazy und sobald es dunkel ist fühlt man sich eventuell nicht mehr ganz so sicher. Frühstücken waren wir aber in einem anderen recht netten Viertel und die Leute die wir kennen lernten, waren alle freundlich und gaben uns haufenweise Empfehlungen an spannenden Aktivitäten in der Umgebung.

Wir zogen jedoch trotzdem bereits nach einer Nacht weiter nach Salento, einer Stadt die im kompletten Kontrast zu Ibague steht, besonders was den Tourismus angeht. Die Busfahrt verlief diesmal nach Plan (und durch sehr sehr schöne Landschaft) und so kamen wir bereits am frühen Nachmittag in unserer Unterkunft (ein schönes Hostel) an. Wir genossen den lauwarmen Nachmittag im hübschen Dorfzentrum, quatschten noch mit anderen Reisenden und gehen nun früh schlafen, denn morgen heißt es Wandern im Valle de Cocora.

Abendessen bei Keny und Vivi
Seidenschlafsack kommt zum Einsatz
Aussicht vom Bus
Salento
Salento
Prost
Letzten Sonnenstrahlen
Gemeinschaftsküche 😅

Bienvenidos a Bogotá

Wieder mal heißt es Abschied nehmen von Freunden, Familie und der Heimatstadt. Wieder mal geht es nach Lateinamerika. Dennoch wird dieses Mal Einiges anders sein, denn ich bin in bester Begleitung meiner Kommilitonin Viktoria und 3 Monate der vorraussichtlichen 6 Monate werden wir im Rahmen des Studiums in einem ecuadorianischen Spital verbringen.

Zuerst geht es aber nach Bogotá. Die Anreise verläuft reibungslos, wenn sie auch von Tür zu Tür um die 18 Stunden dauerte. Unsere Unterkunft ist gemütlich, hip und im kolonialstil. Die Stadt ist immernoch riesig und hat sich auch sonst wenig verändert zu meinem letzten Aufenthalt hier, ich habe sogar mein altes Hostel bei einem der zahlreichen Spaziergänge wiedererkannt.

Den ersten Abend lassen wir mit einem köstlichen und billigem Abendessen ausklingen und gehen früh (laut Ortszeit) ins Bett. Am nächsten Tag erwachen wir daher auch relativ zeitig. Nachdem die schnatternde Bande an Italo-Senioren den Küchenchef lang genug beschäftigt, bekommen auch wir unser Frühstück. Es gibt Eier mit einem Twist, das dazugehörige Weißbrot ist gleich im Omelett inkludiert, klingt komisch, schmeckt trotzdem gut. Den restlichen Tag verbringen wir mit einer walking-tour, einem Museumsbesuch und ein wenig Schlenderei.

Am zweiten vollen Tag stehen wir wieder früh auf und besteigen den Hausberg Monserrate. Der Aufstieg, der etwas mehr als eine Stunde dauert, bringt uns ganz schön ins Schwitzen, wahrscheinlich auch zum Teil auf Grund der ungewöhnten Höhe. Oben genießen wir den Ausblick und machen uns dann auf den Weg zurück ins Hostel, jedoch nicht bevor wir uns bei einem Markt ein paar Leckerein fürs Mittagessen holen. Leider macht sich die erste Magendarm-Geschichte dann bemerkbar und ich brauch erstmal ein bisschen Erholung. Obwohl wir beide nicht ganz fit sind, schaffen wirs dann doch nochmal außer Haus und schauen uns noch das bekannte Goldmuseum an (mäh, gibt Interessanteres) und gehen dann noch Abendessen (leider auch mäh).

Morgen geht es weiter richtung Zona Cafetera.

Unser Hostel
Skyline
Das erste Abendessen
Vor dem Justizpalast gab es eine Demo, ob sie für oder gegen die Regierung/den Präsidenten war, konnte ich nicht so genau erkennen.
Farbenfroher Laden
“Ganz klarer Fall von Elephantiasis”
Essenstände am weg zum Gipfel
Bissi eine rote Nase haben wir beide schon 🫣
Ausblick in die andere Richtung, Stadt soweit das Auge reicht

Das prachtvolle chaotische Marrakech

Am Freitag mussten wir um 10 das Auto zurück bringen, ausschlafen stand also nicht auf dem Tagesplan. Eine Sache die sich wie ein roter Faden durch den Urlaub zieht ist, dass wir nie zur vereinbarten Zeit das Hausverlassen/aufstehen/losfahren etc. An mir liegt es nicht, Namen will ich aber jetzt auch keine nennen. Auf jeden Fall erschienen wir dann, wie eigentlich schon erwartet, etwas zu spät bei der Autovermietung. Dürfte aber kein Problem gewesen sein und der kleine Kratzer vom Unfall ist auch nicht mehr unsere Sorge (Vollkasko ohne Selbstbehalt hat sich ausgezahlt). Von dort wurden wir dann von unserem für diesen (halben) Tag gebuchten Fahrer abgeholt. Er zeigte uns die Dinge die nicht in Gehweite der Medina waren, wie zb. den Jardin Majorelle (ein exotischer Garten von Yves Saint Lauren konzepiert), eine Gerberwerkstatt, einen offiziellen Markt mit verifiziert aus Marokko stammenden Handwerken, einen großen Gewürzladen usw. Über die restlichen Tage verteilt besichtigten wir noch den Palais Bahia, die Gräber der Sultanfamilie-Saadi, den Jardin Secret, ein Hammam (traditionel marokkanisches Wellness), besuchten ein Museum über die Kunst der Teppiche, schauten den Unterhaltern am riesigen Hauptplatz zu und bummelten durch die Souks (Märkte). Der Palais (und auch die anderen alten Gebäude) hatte wunderschöne Innenwände, die oft in drei Abschnitte geteilt waren; die untere Hälfte war mit Mosaiken bestückt, dann folgte ein Streifen aus Ton in den sie arabische Inschriften zeichneten wenn er noch frisch war und darüber war verziertes Holz.

Das Hammam war eine sehr leiwande Erfahrung aber vom Entspannungsfaktor nichts außerirdisches. Die Symbolik und die Herstellung der Teppiche war auch sehr interessant, wenn auch etwas deprimierend; so wie mit eh viel zu vielen anderen Sachen werden diese nämlich meistens von Frauen in irgendwelchen kleinen Bergdörfern fabriziert und bekommen dafür 25 Cent am Tag. Die Souks waren auch spannend zu sehen, für einen Stadtfremden wirkten sie komplett ohne Plan und chaotisch, in Wahrheit waren sie aber in Bereiche aufgeteilt wo fast ausschließlich bestimmte Sachen verkauft werden. Wenn man aber einmal nicht aufpasst und falsch abbiegt kann es leicht sein, dass man sich verläuft. Schaut man dann allerdings auf der Karte nach wo man ist (bzw wirkt ein bisschen verlaufen), wird man gleich angesprochen ob man Wegweisungen braucht. Die sind dann oft so hartnäckig, dass einem dann manchmal (zb) der Name vom Restaurant herausrutscht. Daraufhin bringen sie einen zwar meistens in die richtige Richtung, verlangen dann aber richtig dreist eine Entlohnung.

Der Hauptplatz hat mich ehrlich gesagt etwas enttäuscht, die Essensstände haben alle 1 zu 1 gleich ausgeschaut und man konnte sie sich nicht in Ruhe anschauen ohne herbeigerufen zu werden, die “Stücke” der Unterhalter waren ein wenig langweilig und wurden alle 2 Minuten unterbrochen um Spenden einzusammeln und ich fand einfach die generelle Stimmung nicht so spannend. Was man aber sagen muss ist, dass ich noch nie so einen großen Platz mit sovielen Menschen um 10 am Abend gesehen habe. Sonst gefiel mir Marrakech sehr gut, besonders weil es zur Abwechslung mal gute Restaurants gab die nicht nur die üblichen 3 Speißen (Tajine, Couscous und Grillspieße) auf der Speisekarte hatten. Als Gesamtpaket hat mir aber Fes wahrscheinlich ein wenig besser gefallen, dort gab es zum Beispiel auch keine selbstmörderischen Mopedfahrer in der Medina, was in Marrakech schon der Fall war.

Wir haben die letzten Tage in Marokko auf jeden Fall sehr genossen, auch weil wir nicht mehr so viel Auto fahren mussten. Das Wetter war eigentlich immer super (manchmal bissl zu heiß), aber wenn ich dann den Wetterbericht von Wien anschau, graust es mir gleich wieder.

All die Bilder sind aus dem Jardin Majorelle

Gerberwerkstätte; am Anfang kommt das Leder eine Woche in Taubenkot…

Gewürze und ähnliches

Deckenrestaurierung

Kamin im Palais

Tür im Palais

Innenhof im Palais

Gräber der Saadia

Jardin Secret, ur schöner traditionel islamischer Garten

Entspannen beim Dämmerungstee

Gasserl in Marrakech

Sahara und Oasen

Auf der Fahrt nach Merzouga – was auch das Tor zur Wüste genannt wird – wichen die Berge des Atlas langsam der kahlen Landschaft die ein Vorbote der größten Sandwüste der Welt war. Kurz nachdem die erste Düne in Sichtweite kam, erreichten wir auch schon das Hotel von dem aus die Tour startete. Wir packten unsere ganzen notwendigsten Sachen in die kleinen Rucksäcke, bekamen noch ein Tuch dass uns als Turban umgebunden wurde und dann gings hinauf auf die Kamele. Auf den Wüstenschiffen, begleitet von Hassan und Ibrahim (zwei Berbern), ging es also in Richtung der algerischen Grenze. Am Himmel zeichneten sich bereits ein paar Wolken ab, aber noch waren wir hoffnungsvoll, dass wir unter dem Sternenhimmel schlafen werden. Nach geraumer Zeit begannen unsere Guides nach einem geeigneten Platz fürs Zelt zu suchen, am besten geschützt vor dem ziemlich harschen Wind.

Einmal ein Örtchen gefunden, entluden wir zuerst die Kamele und halfen anschließend das Berberzelt aufzubauen. Im Prinzip sind es nur paar Holzpfähler, ein Stoff darübergeworfen, mit Schnürren an Säcke befästigt die wir mit Sand befüllt haben. Wir erkundeten dann ein wenig die Umgebung und fütterten/streichelten die Kamele während die Berber sich um die Vorbereitung des Essen kümmerten. Teilweise war es richtig schwer ohne Sonnenbrille die Augen offen zu halten weil der Sand so sehr durch die Luft beschleunigt wurde. Dieses Gefühl in jede Richtung zu schauen und nur Dünen zu sehen war schon etwas sehr besonderes. Es war zum Glück nichtmal so heiß, das lag wahrscheinlich hauptsächlich daran dass es leicht bewölkt war. Als wir zurück zum Zelt kehrten brannte bereits ein kleines Feuer. Es wurde langsam dünkler, aber nicht nur wegen der Uhrzeit. Pünktlich zum Abendessen begann es zu regnen. Es hat zwar nicht durchgeregnet aber insgesamt gab es sicher eine dreiviertel Stunde Niederschlag. Als Mahlzeit gab es schwarz angebranntes Huhn, Rindspieße und Salat (einfach aber erfüllt seinen Job). Wir brachten dem jüngeren der beiden Guides, Hassan, noch ein Kartenspiel bei und danach warfen wir uns auch schon in die hapfn. Sternenhimmel sahen wir leider keinen (auf Grund der Wolken), lediglich um halb 4 als ich aufs Klo gegangen bin hab ich ein paar gesehen, da war der Mond aber schon so weit oben dass er viele verdeckt hat mit seinem Licht. Aja geschlafen wurde übrigens auf alten Schaumstoffmatratzen, ich hab dann aber halb im Sand geschlafen weil das Stoffdach vom Zelt auf die obere Hälfte von meiner Matratze getropft hat.

Recht zeitig hieß es dann auch wieder aufzustehen. In Wahrheit haben wir am zweiten Tag nicht viel in der Sahara gemacht außer die Landschaft/Stimmung zu genießen und zurück zu reiten. Bevor wir nach Aït Ben Haddou fuhren, hüpften wir noch schnell in den Pool und duschten den ganzen Saharasand ab. Die Autofahrt war landschaftlich die schönste von allen. Zuerst hat es ausgeschaut wie am Mars, kahler als kahl mit rauen, kantigen Gesteinsformationen. Später kamen wir durch Steppen die auch in Mittelafrika hätten sein können. Zu guter Letzt fuhren wir doch rote Schluchten mit grünen Palmoasen. Etwas erledigt schlossen wir den Tag mit einer billigen Speise und ein paar Runden Cambio auf einem chilligen Tisch, vor unseren Zimmern im freien, ab.

Heute (Donnerstag) besichtigten wir direkt nach dem Frühstück Aït Ben Haddou. Das ist eine der größten erhaltenen Lehmsiedlungen aus diesem Zeitalter. Außerdem Filmset für zahlreiche Filme/Serien, wie zb. Gladiator, GoT, Lawrence of Arabia, Indiana Jones uvm. In den engen Gassen waren einige Shops errichtet mit Kunst, Gewand, Souvenirs und natürlich auch Teppichen. Vom höchsten Punkt hatte man eine wunderschöne Aussicht über die ganze Gegend. Nach ausreichend Erkundung hieß es dann die Reise zurück nach Marrakesh anzugehen. Grundsätzlich keine lange Fahrt, leider wird nur so ziemlich alle 5km die Straße repariert und außerdem ging es wieder quer durch das Atlas Gebirge. Etwas geschlaucht kamen wir dann also in der Medina an und wurden beim parken gleich überrumpelt von Leuten die Auskunft geben wollten oder uns beim tragen helfen wollten oder uns einweisen wollten (natürlich alles gegen eine kleine Bezahlung). Heil im Riad eingecheckt entspannten wir erstmal im Whirlpool. Am Abend schlenderten wir noch ein wenig durch die Stadt und aßen in einem schönen Cafe mit Ausblick auf einen Platz. Morgen geben wir in der Früh das Auto zurück und die restlichen Tage schauen wir uns in aller Ruhe die Stadt an.

Cool Guys mitten im Nirgendwo

Verschleierter Karavan macht sich am Weg

Ganz vorne unser Guide, Ibrahim der Berber

Bob und Ich

Unser bescheidenes Lager (noch nicht fertig aufgebaut)

Mit Lagerfeuer

Kurz vorm Aufbruch zurück in die Zivilisation

Aït Ben Haddou vom ausgetrockneten Flussbett aus

Aussicht von Oben

Kleine Läden in Aït Ben Haddou

Labyrinth Fes

Vielleicht habt ihr schon einmal eine Dokumentation über Städte im Nordwesten von Afrika gesehen; Fes kommt diesem Bild von einer lebhaften aber verwinkelten Stadt schon sehr nahe. Es gibt zwei Hauptstraßen die sich durch die Medina ziehen wo alles von A bis Z verkauft wird – aber immerhin in Abschnitte geteilt. So schlenderten wir eben durch dieses Labyrinth und schauten uns alles mit großen Augen an. Das Mausoleum von einem Sultan (Name vergessen) durften wir leider nur von außen/durch die Tür betrachten; nicht Muslimen war der Zutritt verweigert. Dafür haben wir uns eine ehemalige Koranschule angeschaut. Sehr beeindruckende Architektur/Verzierungen. Außerdem gab es in Fes eine traditionelle Gerb- und Färbanlage von Leder (hat ziemlich gestunken) welche noch immer in Betrieb ist. Am Abend gingen wir auf einen nahe gelegenen Hügel um den Sonnenuntergang zu sehen, leider waren wir ca eine viertel Stunde zu spät; das Licht war trotzdem noch schön. Den Tag beendeten wir in einem recht hippen Restaurant dass in einem verwachsenen, verfallenen Riad war.

Richtige gute Händler sind die Marokkaner übrigends. Die reden solang auf einen ein bis man denkt man will das tatsächlich haben, was sie einem anbieten, obwohl man es meistens halt gar nicht braucht. Was sie auch oft machen ist, dich irgendwo hineinlocken unter dem Vorwand, dass man von ihrer Terrasse einen schönen Ausblick hat (oder ähnliche Versprechen). Im Endeffekt stehst du dann in ihrem Shop und überlegst dir ernsthaft ob du das nicht doch kaufen solltest weil es ja so ein tolles Mitbringsel wär.

Heute chillten wir noch in einem voll nettem Cafe bevor wir dann die Reise nach Midelt antraten. Midelt ist ansich eine unspannende Stadt, die aber gut gelegen ist, um als Zwischenstopp auf dem Weg in die Sahara zu dienen. Nach noch nicht all zu langer Fahrzeit krachte es plötzlich bei uns im Kreisverkehr. Ein Auto ist uns leicht hineingefahren. Bei ihm war das rechte vordere Licht kaputt, bei uns waren ein paar leichte Kratzer in der hinteren linken Reifenverkleidung. Nach hin und her mit dem Fahrer (er schlechtes Englisch und schlechtes Französisch, wir kein Arabisch und wenig Französisch) haben wir ihm einfach bisschen Geld gegeben, auch wenn wir vielleicht nicht wir Schuld waren – er tat uns leid weil er wahrscheinlich keine Versicherung hatte. Wie genau wir das jetzt machen mit Versicherung blablabla schauen wir noch…

Unser Tank war nur mehr ein viertel voll und wir hatten noch einige Kilometer vor uns. Zwei Tankstellen passierten wir schon wo wir uns dachten nah passt schon wir nehmen dann die nächste oderso.

Die nächste wurde es dann auch, und dass war dann auch gut so, denn danach kam für seeehr lange Zeit nichts, absolut gar nichts. Wir sind langsam ins mittlere Atlas Gebirge gekommen und unsre einzigen Begleitern waren die Schaf- und Ziegenherden (oft ohne Hirte). Abgemagerte Pferde/Esel hat man auch immer wieder gesehen, besonders Arme hatten zwei ihrer Beine zusammen gebunden.

Bei unserer Unterkunft angekommen hüpften wir vorm Abendessen noch schnell in den Pool und verbrachten den restlichen Abend Karten spielend. Morgen gehts Richtung Merzouga wo wir dann am Nachmittag die Saharatour starten.

Minigasse in Fes mit Holzunterstützung für die Häuser

Innenhof der Koranschule

Tor der Koranschule

Buntes treiben von oben betrachtet

Über den Dächern von Fes

Süße Katze ruht sich in bunten Fadenknolln aus (übrigends, im Kontrast zu Südamerika sind hier fast null Straßenhunde, dafür soviele Straßenkatzen)

Hier wird das Leder gegerbt und gefärbt

Blick auf Medina von Hügel (leider alles sehr einfärbig daher nicht so gut zu erkennen)

Shop für Metallernes

Gruppenfoto (Adrian hat sich einen Sonnenbrand am Kopf geholt, deswegen Notlösung Marokko-Kappe)

Pampa, ca auf 1500 Meter sind wir jetzt

Ankunft in Marokko

Alle Fehler bitte nicht beachten, bin immer voll müde wenn ich Blog schreib

Es wäre kein konstischer Reisetag ohne Verspätung gewesen. Bis Madrid ging alles gut, aber der Flug nach Marokko verspätete sich. Geplanter Abflug war 21:30, geflogen sind wir dann erst um 23:20. Etwas müde kamen wir in Marrakesh am Flughafen an und checkten uns nach der Passkontrolle (alles ohne Probleme) gleich mal eine Simkarte für eines unserer Handys. Da es dann schon halb 2 in der Nacht war, baten wir unseren Taxifahrer bei uns im Riad (Name für traditionel marokkanische Unterkünfte) anzurufen, um zu fragen ob da eh noch jemand wach ist. Im Endeffekt hat er uns dann immens geholfen weil das Riad in der Medina (Altstadt) von Marrakesh war und diese Viertel haben sehr oft Gassen wo man gerade noch zu zweit oder dritt nebeneinander gehen kann. Auf Grund der Bauweise können die Taxis einen oft nicht bis vor die Tür bringen, wie es auch bei uns der Fall war. Um 2 in der Nacht mit Gepäck durch das Gassenlabyrinth zu wandern wäre wahrscheinlich nicht so spaßig gewesen, deswegen waren wir froh, dass wir von dort wo wir aussteigen mussten vom Rezeptionist zum Riad begleitet wurden.

Den nächsten (und somit ersten richtigen Urlaubs-) Tag begannen wir mit einem traditionellen Frühstück über den Dächern der Medina. Bald danach machten wir uns auf dem Weg hinaus aus der Stadt mit unserem voll aufgetanktem Mietauto (Citröen C-Elysee). Die wenigen Straßen die wir noch in Marrakesh gefahren sind waren relativ geregelt/zivilisiert, als wir dann auf die Autobahn gekommen sind, war es sowieso fast wie in Österreich vom fahren her. Kurz nach einer der mehreren Mautstation hat uns die Polizei bei einer der häufigen Checkpoints herausgewunken. Wir waren etwas nervös aber komplett legal unterwegs also dachten wir uns, dass eh nichts sein kann. Der Adrian hat seine Papiere hergezeigt und wurde kurz zum Polizeiauto gebeten. Im Endeffekt wurden wir irgendwo bisschen früher mit 130kmh in einer 120er Zone geblitzt, das Kennzeichen wurde an diesen Checkpoint weiter gegeben und dann haben sie praktisch auf uns gewartet. Zuerst hat es gewirkt als ob sie uns Touris einfach abzocken wollen würden, aber sie konnten auch ein Foto der Straftat vorweisen. Die Strafe war gering (15€) und die Polizisten waren trotz allem äußerst nett, wir haben sogar Minztee (der typischte Tee für hier) von ihnen bekommen. Auf jeden Fall 100x netter als in Mexico.

In Meknes angekommen merkten wir, dass wir diesmal auch wieder nicht bis zu unserem Riad fahren konnten. Während wir zu einem öffentlichen Parkplatz navigieren wollten, gerieten wir unabsichtlich von den Hauptstraßen in die kleinen Seitengasserln. Dort heißt es alle 20 Meter zur Seite fahren weil einem jemand entgegen kommt und die Straße immer wieder Engstellen hat; also grundsätzlich recht stressig und eher so wie man sich das Autofahren in afrikanischen Städten vorstellt. Am Parkplatz angekommen weißte uns ein Einheimischer ein. Die werden zwar nicht von der Stadt angestellt, üblicherweise sollte man ihnen dann doch ein paar Dirham geben um sich nicht mit ihnen anzulegen (und angeblich passen sie dann auch auf das Auto auf). Das Riad war wieder wunderschön und äußerst ruhig. An dem Abend haben wir noch das traditionelle Gericht Tajine (je nach Vorliebe mit Huhn, Rind, Fleischbälchen oder Gemüse) gegessen 😋. Ein Ründchen schauten wir noch am Hauptplatz vorbei, da aber Freitag der “muslimische Sonntag” ist, war wenig los.

Heute (Samstag) schlenderten wir durch die Medina, aßen Granatapfel um eine handvoll Cent, und die Eva hat einen Teppich gekauft. Wir wurden dann noch mehr oder weniger überredet mit einer Kutsche (nicht so einer kitschigen) eine Rundfahrt zu machen. Der Fahrer, der gebrochenes Deutsch konnte – lustigerweise können relativ viele gebrochenes Deutsch, manche sogar recht gut – zeigte uns die verschiedenen Stadtmauern, alte Kasernen und ehemalige Lagerhallen mit über 20 riesigen Räumen und alte Ställe die für 12.000 Pferde gereicht haben. Bisschen Geschichte haben wir auch erfahren, der Sultan der diese Stadt wichtig gemacht hat, war angeblich ziemlich grausam aber sehr erfolgreich. Nach einem Mittagessen mit Ausblick auf Meknes machten wir uns auf den Weg nach Fes (1 Stunde 15 Minuten Fahrt).

Diesmal haben wir bereits aus unserem Fehler gelernt und suchten schon vorher einen Parkplatz auf Google Maps. Glücklicher Weise gab es einen nahe zum Riad, welches ein weiteres Mal entzückend eingerichtet ist. Frisch geduscht machten wir noch einen Abendspaziergang durch die Märkte von Fes. Es war viel mehr los als in Meknes und ein bisschen ähnlich zu so manchen Märkten aus Südamerika. Fes ist auch größer und touristischer als Meknes, was man sofort an den Einheimischen merkt. In Meknes war niemand aufdringlich und alle vollll nett, in Fes gab es bereits mehr Leute die einen z.b. in ein Lokal locken wollten. Abgeschlossen haben wir heute den Tag mit ein paar Ründchen Cambio (Kartenspiel) auf unserer Dachterrasse. Morgen schauen wir uns noch Fes genauer an und am Tag danach gehts über Midelt in Richtung Sahara.

Frühstücksplatz 1. Riad

Gasserl in Marrakech Medina

Random hübsches Tor

Gasserl Meknes Markt

Noch ein Gasserl in Meknes

Straßentreiben (und die beiden die da links gehen sind Adrian und Julia)

Luftschächte von einem ehemaligen Gefängnis wo im 17. Jahrhundert 20 Tausend Christen und 40 Tausend Afrikaner gehalten wurden

Ein Tor in der Stadtmauer mit Adrian und Eva

Hier wurden die angeblichen 12 Tausend Pferde gehalten (ging noch viel weiter aber war weiter hinten verwildert)

Nämlich so

Ehemalige Wasserreserve (glaub ich) mit der Außenwand von den Ställen

Frühstückstisch (rechts die Pancakes sind keine Pancakes sonder typisch marokkanisches “Brot” namens Bghrir oder so)

Je höher man die Kanne hält, desto mehr Blubberblasen sind am Tee welche anscheinend sehr wichtig sind für wirklichen marokkanischen Tee

Innenhof von einem Riad

Irgendwie lustiges Foto

Und noch ein Stadttor in Fes

Eindrücke Madrid

Kein wirklich gutes Bild aber Beyond-Meat Burger mit Craft Beer 😋

Ausblick ausm Fenster

Cooles Gebäude

Kleines Gasserl

Eingang zu einem Museum

Geiles Essen aus einem Markt

Teil des Food-Courts, hat viel cooler ausgeschaut als auf dem Bild aber war bissl schwer zu fotografieren weils so verwinkelt war

Bissl im Park relaxen/verdauen und Karten spielen

Noch eine kleine Gasse

Fettes Gebäude, weiß leider nicht genau was es ist

Eingang zum Prado Museum, leider großteils in Gerüsten verkleidet. Drinnen waren wir auch, irrsinnig viele Gemälde aus den Jahren 1300-1700.

Ein Tempel der angeblich von Ägyptern gebaut wurde

Hala Madrid

Gestern (Montag) hieß es um 3 Uhr aufstehen um den Flug um 5:50 zu erwischen. Nach unangenehmen 3 Stunden landeten wir in Madrid. Koffer waren diesmal zum Glück alle da, hätte mich auch gewundert da wir direkt geflogen sind, aber Wizz Air hätte das vielleicht irgendwie auf die Reihe gebracht…

Ins AirBnB konnten wir noch nicht weil die Putzfrau noch am Werken war, also gingen wir zuerst Tortillas de Papa frühstücken. Zu Mittag durften wir dann in die Wohnung, die allerdings etwas kleiner ist als erwartet. Der Vermieter war aber sehr nett und hat uns alles mögliche erklärt. Unternommen haben wir nichts mehr an dem Tag, nur den ersten Einkauf erledigten wir noch (212€). Den Abend verbrachten wir auf unserer Terasse (zuerst schauten wir ob man sich eh nicht aussperren kann) und zum Essen gabs Chili con Carne von Matt und mir gekocht.

Heute haben der Adrian, Matt und ich eine Walking Tour gemacht mit einem sehr lustigem Iren als Guide. Wir haben viel über die Geschichte Spaniens und Madrid gelernt, so wurde zum Beispiel Madrid von den Muslimen zum Schutz der 7km entfernten damaligen Hauptstadt Toledo gegründet. Der Name bedeutet soviel wie Wasserquelle und die Ursprüngichen Stadtmauern waren zum Teil aus Feuerstein, weshalb die Christen, beim Angriff auf die Stadt mit Eisenpfeilen, dachten die Mauer bestünde aus Feuer. Das Zentrum find ich sehr schön und charaktervoll. Die Anderen wollten sich nicht 3 Stunden an eine Gruppe binden und haben die Stadt auf eigene Faust erkundet. Heute kochen wir nicht selber und gehen dann wahrscheinlich noch fort. Morgen wird demnach kein sehr produktiver Tag.

Auf dem blauen Haus steht das Motto der Stadt, was soviel bedeutet wie “Ich wurde über Wasser erbaut und meine Mauern sind aus Feuer”

Fette Kathedrale die über mehr als 100 Jahre errichtet wurde (1993 fertig) und wo die Hochzeit vom derzeitigen König stattfand.

All things come to an end

Die letzte Woche haben wir noch sehr schön verbracht, hauptsächlich im Norden (vom Westen in den Osten vorarbeitendend). Dort wurde es auch endlich wieder grüner im Vergleich zum kahlen Süden. Beim westlichsten Zipferl gab es eine sehr schöne Bergstraße mit nicht aufhörenden Ausblicken und auch einem netten Dorf auf einem Berg/Hügelkamm. Einen traditionellen Leuchtturm gabs dort auch. An einem der Tage wollten wir uns eine durch Lava geformte Höhle anschauen, sind dann aber dort vor der Türe gestanden und haben gemerkt, dass man da 2-3 Tage vorher reservieren muss. Naja halb so schlimm. In diesem Teil der Insel wirken die Städte auch etwas älter und dadurch malerischer; immer wieder genoßen wir den Blick auf die Stadt oder das treiben am Hauptplatz bei einem Kaffee. In Puerto de la Cruz (eine der größeren Städte) besuchten wir auch einen wunderbar vielfältigen botanischen Garten. Hannah war wie ein kleines Kind zu Weihnachten 😀 Die letzten drei Nächte verbrachten wir an einem außerordentlich schönem Platz im Punta del Hidalgo (in der Nähe von dem Ort wo wir am Anfang waren wo so rießen Wellen waren). Einen Tag machten wir dort in der Umgebung einen kleinen Spaziergang und am letzten Tag lagen wir am Strand und tankten nochmal kräftig Sonne. Abschied fiel schwer von den Dreien, aber am Montag gabs kein Auskommen vor dem Auf-den-Flughafen-fahren. Der Flug verlief gut und in Wien warteten Mama und Mario schon auf mich, zuhause gabs dann Spinatpalatschinken 😁

Diese Reise ist somit vorbei, Fortsetzung wird aber irgendwann folgen 😉 Danke fürs fleisige lesen und kommentieren.

Montaña amarilla

Kilian auf extrem windigen Bergkamm

Südküste

Chillen in der Unterkunft in el Medano

Ausblick auf Teide

La Gomera im Huntergrund

Hannahs neue Freundin (nicht dem Ghost verraten!)

Nettes Lokal in Bergdorf (gesponsort von Coca Cola)

Eben dieses Dorf, das vom Aufbau her leichte Ähnlichkeiten zu Machu Picchu hat (besonders mit diesem kleinen Spitz am Ende)

Selfui

Schöne Landschaft

Komischer Hügel mit so Rinnen

Westküste

Leuchtturm in traditionellen Farben

Nettes Cafe in Buena Vista del Norte

Komplett verlassener Parkplatz mit schönem Ausblick (in die andere Richtung ist gleich das Meer

Da hinter dieser Felswand ist der Leuchtturm (Ausblick vom selben Parkplatz)

“Mach mal eine Pose”

Sonnenuntergang

Etwas spacigerer Leuchtturm

Schöne türkise Pools an sehr kantigen/felsigen Küste

Ausblick auf Garachico

Sonnenuntergang von anderem Plätzchen (sogar mit Stranddusche und Klos, richtig luxuriös hier)

Nachm aufwachen mal lesen bis alle wach sind 😀

Brücke über sehr schönen Barranco

Selbe Brücke nur von weiter weg

Campo, Hannoh und Teido

Wellen: 1

Schutzwand: 0

Komische Steinturmstadt

Steffi im Steinturmland

Strand bei Puerto de la Cruz

Baum mit Luftwurzeln im botanischen Garten

Hannah, Steffi und Lana beim Spaziern in Punta del Hidalgo

Kilian beim Krebs fangen

Schöner Ausblick beim grillen/Salat machen

Zum Abschied schenkt uns die Insel nochmal viel Sonne und blauen Himmel