Alle Fehler bitte nicht beachten, bin immer voll müde wenn ich Blog schreib
Es wäre kein konstischer Reisetag ohne Verspätung gewesen. Bis Madrid ging alles gut, aber der Flug nach Marokko verspätete sich. Geplanter Abflug war 21:30, geflogen sind wir dann erst um 23:20. Etwas müde kamen wir in Marrakesh am Flughafen an und checkten uns nach der Passkontrolle (alles ohne Probleme) gleich mal eine Simkarte für eines unserer Handys. Da es dann schon halb 2 in der Nacht war, baten wir unseren Taxifahrer bei uns im Riad (Name für traditionel marokkanische Unterkünfte) anzurufen, um zu fragen ob da eh noch jemand wach ist. Im Endeffekt hat er uns dann immens geholfen weil das Riad in der Medina (Altstadt) von Marrakesh war und diese Viertel haben sehr oft Gassen wo man gerade noch zu zweit oder dritt nebeneinander gehen kann. Auf Grund der Bauweise können die Taxis einen oft nicht bis vor die Tür bringen, wie es auch bei uns der Fall war. Um 2 in der Nacht mit Gepäck durch das Gassenlabyrinth zu wandern wäre wahrscheinlich nicht so spaßig gewesen, deswegen waren wir froh, dass wir von dort wo wir aussteigen mussten vom Rezeptionist zum Riad begleitet wurden.
Den nächsten (und somit ersten richtigen Urlaubs-) Tag begannen wir mit einem traditionellen Frühstück über den Dächern der Medina. Bald danach machten wir uns auf dem Weg hinaus aus der Stadt mit unserem voll aufgetanktem Mietauto (Citröen C-Elysee). Die wenigen Straßen die wir noch in Marrakesh gefahren sind waren relativ geregelt/zivilisiert, als wir dann auf die Autobahn gekommen sind, war es sowieso fast wie in Österreich vom fahren her. Kurz nach einer der mehreren Mautstation hat uns die Polizei bei einer der häufigen Checkpoints herausgewunken. Wir waren etwas nervös aber komplett legal unterwegs also dachten wir uns, dass eh nichts sein kann. Der Adrian hat seine Papiere hergezeigt und wurde kurz zum Polizeiauto gebeten. Im Endeffekt wurden wir irgendwo bisschen früher mit 130kmh in einer 120er Zone geblitzt, das Kennzeichen wurde an diesen Checkpoint weiter gegeben und dann haben sie praktisch auf uns gewartet. Zuerst hat es gewirkt als ob sie uns Touris einfach abzocken wollen würden, aber sie konnten auch ein Foto der Straftat vorweisen. Die Strafe war gering (15€) und die Polizisten waren trotz allem äußerst nett, wir haben sogar Minztee (der typischte Tee für hier) von ihnen bekommen. Auf jeden Fall 100x netter als in Mexico.
In Meknes angekommen merkten wir, dass wir diesmal auch wieder nicht bis zu unserem Riad fahren konnten. Während wir zu einem öffentlichen Parkplatz navigieren wollten, gerieten wir unabsichtlich von den Hauptstraßen in die kleinen Seitengasserln. Dort heißt es alle 20 Meter zur Seite fahren weil einem jemand entgegen kommt und die Straße immer wieder Engstellen hat; also grundsätzlich recht stressig und eher so wie man sich das Autofahren in afrikanischen Städten vorstellt. Am Parkplatz angekommen weißte uns ein Einheimischer ein. Die werden zwar nicht von der Stadt angestellt, üblicherweise sollte man ihnen dann doch ein paar Dirham geben um sich nicht mit ihnen anzulegen (und angeblich passen sie dann auch auf das Auto auf). Das Riad war wieder wunderschön und äußerst ruhig. An dem Abend haben wir noch das traditionelle Gericht Tajine (je nach Vorliebe mit Huhn, Rind, Fleischbälchen oder Gemüse) gegessen 😋. Ein Ründchen schauten wir noch am Hauptplatz vorbei, da aber Freitag der “muslimische Sonntag” ist, war wenig los.
Heute (Samstag) schlenderten wir durch die Medina, aßen Granatapfel um eine handvoll Cent, und die Eva hat einen Teppich gekauft. Wir wurden dann noch mehr oder weniger überredet mit einer Kutsche (nicht so einer kitschigen) eine Rundfahrt zu machen. Der Fahrer, der gebrochenes Deutsch konnte – lustigerweise können relativ viele gebrochenes Deutsch, manche sogar recht gut – zeigte uns die verschiedenen Stadtmauern, alte Kasernen und ehemalige Lagerhallen mit über 20 riesigen Räumen und alte Ställe die für 12.000 Pferde gereicht haben. Bisschen Geschichte haben wir auch erfahren, der Sultan der diese Stadt wichtig gemacht hat, war angeblich ziemlich grausam aber sehr erfolgreich. Nach einem Mittagessen mit Ausblick auf Meknes machten wir uns auf den Weg nach Fes (1 Stunde 15 Minuten Fahrt).
Diesmal haben wir bereits aus unserem Fehler gelernt und suchten schon vorher einen Parkplatz auf Google Maps. Glücklicher Weise gab es einen nahe zum Riad, welches ein weiteres Mal entzückend eingerichtet ist. Frisch geduscht machten wir noch einen Abendspaziergang durch die Märkte von Fes. Es war viel mehr los als in Meknes und ein bisschen ähnlich zu so manchen Märkten aus Südamerika. Fes ist auch größer und touristischer als Meknes, was man sofort an den Einheimischen merkt. In Meknes war niemand aufdringlich und alle vollll nett, in Fes gab es bereits mehr Leute die einen z.b. in ein Lokal locken wollten. Abgeschlossen haben wir heute den Tag mit ein paar Ründchen Cambio (Kartenspiel) auf unserer Dachterrasse. Morgen schauen wir uns noch Fes genauer an und am Tag danach gehts über Midelt in Richtung Sahara.
Frühstücksplatz 1. Riad
Gasserl in Marrakech Medina
Random hübsches Tor
Gasserl Meknes Markt
Noch ein Gasserl in Meknes
Straßentreiben (und die beiden die da links gehen sind Adrian und Julia)
Luftschächte von einem ehemaligen Gefängnis wo im 17. Jahrhundert 20 Tausend Christen und 40 Tausend Afrikaner gehalten wurden
Ein Tor in der Stadtmauer mit Adrian und Eva
Hier wurden die angeblichen 12 Tausend Pferde gehalten (ging noch viel weiter aber war weiter hinten verwildert)
Nämlich so
Ehemalige Wasserreserve (glaub ich) mit der Außenwand von den Ställen
Frühstückstisch (rechts die Pancakes sind keine Pancakes sonder typisch marokkanisches “Brot” namens Bghrir oder so)
Je höher man die Kanne hält, desto mehr Blubberblasen sind am Tee welche anscheinend sehr wichtig sind für wirklichen marokkanischen Tee
Innenhof von einem Riad
Irgendwie lustiges Foto
Und noch ein Stadttor in Fes